... Sein Name zu jener Zeit, als er noch seinen Adelstitel trug.
Das Porträt entstand in den Jahren, als Drais sich mit der Entwicklung der Laufmaschine beschäftigte.
... Vollständiger Name:
Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr von Drais zu Sauerbronn.
... Geboren am 29. April 1785 in Karlsruhe (Baden).
... Karls Familie gehörte zum Beamtenadel ohne Güter. Sein Vater war Geheimrat und Richter im Dienste des Hofes in Mannheim. Karl hatte drei Schwestern.
... Er wurde Forstmeister. Karl hatte aber kein zu großes Interesse daran. Mit Hilfe seines Vaters wurde ihm eine frühzeitige Rente zugesprochen. Damit konnte er sich dann seinem wahren Interesse
widmen, dem des Erfindens.
.... Karl erfand DIE LAUFMASCHINE, auch DRAISINE genannt: Das erste Zweirad und Vorläufer des Fahrrads.
... Seine allererste Testfahrt unternahm Karl Drais mit seiner Draisine im Juni 1817. Er fuhr von Mannheim nach Schwetzingen und zurück.
... Er erfand andere erstaunliche Dinge, so z. Beispiel eine „Schnellschreibmaschine"! Gedacht, damit sein an einer Augenkrankheit leidender Vater, der Richter am großherzoglichen Hof war, weiter arbeiten konnte.
... Er verbrachte einige Jahre in Brasilien als Landmesser.
... Während der Badischen Revolution, im Jahre 1849, legte der Baron Freiherr Karl von Drais öffentlich seinen Adelstitel und seine Privilegien ab. Er bekannte sich zur Republik.
Spätestens ab dann war er einfach nur noch: "Karl Drais".
... Nach der Niederschlagung der Revolution wurde er von der Obrigkeit daraufhin in vielerlei Hinsicht ungerecht behandelt, vor allem was seine Erfindungen anging. Diese, sowie er als Person,
wurden schlecht geredet.
Das Glück blieb ihm leider verwehrt.
Ein badisches Spottlied der damaligen Zeit lautete:
„Freiherr von Rutsch
zum Fahre kei Kutsch
zum Reite kein Gaul
zum Laufe zu faul.“
... Drei Jahre später, im Dezember 1851, starb der gute Drais verkannt, vereinsamt und arm in seiner alten Heimatstadt Karlsruhe.
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Auf einem frei lenkbaren Zweirad zu fahren, das kannte man noch nicht! Vorwärtskommen ohne umzufallen, das konnte man noch nicht! Der erste Mensch der das Fahrradfahren lernte - oder wie man damals sagte, darauf „reiten“ lernte - das war der Erfinder selbst.
Aber wie reitete man so eine Draisine?
So hat es KARL DRAIS im Jahre 1817 MIT SEINEN eigenen WORTEN ERKLÄRT:
„Nachdem man sich auf die Laufmaschine ongefähr so gesetzt hat, wie es die Figur (unten) zeigt, lege man mit etwas vorgerichtetem Körper die Arme, mit weit von einander entfernten Ellbogen, fest auf das Balancierbrett auf, und suche sich dardurch mit der Maschine im Gleichgewicht zu erhalten, indem man immer da sanft hinunterdrückt, wo das Brettchen anfangen will , in die Höhe zu steigen.
Mit den Händen halte man die sehr leicht in Bewegung zu setzende Leitstange, um den Gang nach Gefallen zu dirigieren, doch so, dass das Rad wo möglich auf einer
festen Linie der Straße gehe. (...) Man muss sich ein sicheres Gefühl und Achtsamkeit angewöhnen. Alsdann mache man, mittels leichten Aufsetzens der Füße, große aber anfangs langsame Schritte in
paralleler Richtung mit den Rädern, und halte die Absätze dabei nicht einwärts, daß man nicht mit denselben unter das hintere Rad komme.“ (...)
Mannheim im Jahre 1817.
KARL FREIHERR VON DRAIS,
Großherzoglich Badischer Forstmeister, Mitglied gelehrter Gesellschaften.
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Aber wie würd er sich darüber freuen, dass es etwa eine Milliarde (= 1.000 000 000) Fahrradfahrer auf der Welt gibt! (So schätzt man zumindest).
Und dass wir sehr froh sind, so ein umweltfreundliches, schönes, lustiges und sehr gesundes Verkehrsmittel zu haben.
Ein dreifaches „HURRA!“ auf unseren hochgeschätzten Karl, ... und auf das Fahrrad!
„Der Freyherr Karl von Drais, welcher nach glaubwürdigen Zeugnissen, Donnerstag den 12ten Juny d. J. mit der neuesten Gattung der von ihm erfundenen Fahrmaschinen ohne Pferd von Mannheim bis an das Schwetzinger Rebenhaus und wieder zurück, also 4 Poststunden Wegs in einer Stunde Zeit gefahren ist, hat mit der nemlichen Maschine den steilen, zwey Stunden betragenden Gebirgsweg von Gernsbach hieher in ungefähr einer Stunde zurückgelegt, und auch hier mehrere Kunstliebhaber von der großen Schnelligkeit dieser sehr interessanten Fahrmaschine überzeugt.“(...)
Zeitungsartikel (Ausschnitt)
aus dem „Badwochenblatt“,
vom 29. Juli 1817, Baden-Baden
(Zum vergrößern anklicken)
So sah die Lizensplakette aus, die Karl Drais auf jede seiner Laufmaschinen vorne, gut sichtbar, anbringen ließ. Nur damit war es eine original „Draisine“!
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